Fallstudie 2

Nutzung der Bodenbiodiversität zur Erhöhung der Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit, zur Reduzierung des Auftretens von bodenbürtigen Krankheiten und zur Steigerung der Erträge im Weizenanbau

Mediterrane Region (Spanien)

Problemstellung
Der Weizenanbau in dieser Region ist vor allem durch eine geringe Nährstoffverfügbarkeit, bedingt durch einen pH-Wert > 8, und einen klimatisch bedingten niedrigen Wassergehalt, einhergehend mit einem hohen Risiko für Pilzbefall nach Regenereignissen, gefährdet. Infolgedessen sind die Ernteerträge gering.
Aktueller Sachstand
Der Weizenanbau in dieser Region ist charakterisiert durch einen intensiven Maschineneinsatz, hohe Pflanzenschutzmittelapplikationen, geringe oder gar keine Düngung, das Fehlen von Fruchtfolgen und die Nutzung von Bracheperioden, um eine Auszehrung der Böden durch den Anbau zu vermeiden.
Zielsetzung
Ziel ist es, die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit zu erhöhen und das Auftreten von bodenbürtigen Krankheiten zu reduzieren, um die Weizenerträge zu steigern.
Vorschläge zur Bewirtschaftung
Es werden Mehrfachkulturen und Fruchtfolgen eingeführt, um die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität zu verbessern und das Auftreten von bodenbürtigen Krankheiten/Schädlingen zu reduzieren. Es erfolgt die Anwendung von Gründüngung zur Verbesserung der Bodenstruktur und der Wasserhaltekapazität des Bodens sowie die Zugabe von nährstofflösenden biologischen Wirkstoffen (pflanzenwachstumsfördernde Bakterien (PGPB)).
Fortschritt
Es erfolgt die Identifikation geeigneter Fruchtfolgen und Mehrfachkulturen für das Management der Bodenbiodiversität. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von PGPBs, deren Effizienz zur Ertragssteigerung bereits nachgewiesen wurde, auf die Bodenbiodiversität, die heimischen mikrobiellen Gemeinschaften und deren zeitliche Entwicklung untersucht. Bestimmte Pflanzenkombinationen und die Zugabe von organischer Substanz können möglicherweise die vorhandene Bodenbiodiversität erhöhen, ohne dass eine Bioaugmentation erforderlich ist.

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