Fallstudie 5

Implementierung von Decision Support Systemen (Schädlingswarnsystemen) zur Verringerung des Einsatzes von Fungiziden im Kartoffel- und Weizenanbau und ihrer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt

Lusitanische Region (Spanien)

Problemstellung
Die Witterungsbedingungen in dieser Region begünstigen den Befall von Kartoffeln und Getreide durch Schadpilze. Die Bekämpfung dieser Pflanzenkrankheiten erfolgt hauptsächlich durch die präventive Ausbringung von Fungiziden. Die zahlreichen Fungizidbehandlungen erfordern dabei ein häufiges Befahren der Flächen mit landwirtschaftlichen Maschinen, was zur Bodenverdichtung beiträgt und zusammen mit der Fungizidapplikation zu einer Verringerung der Bodenbiodiversität führt.
Aktueller Sachstand
Zeitpunkte und Häufigkeiten der Fungizidapplikationen erfolgen in der Regel kalendergesteuert, unabhängig von dem tatsächlich vorliegenden Infektionsrisiko. Dieses Vorgehen ist kostenintensiv, gewährleistet jedoch nur eine unzureichende Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. Darüber hinaus geht es mit einer hohen Umweltbelastung einher, die sich negativ auf das Wasser, die Böden, die Luft und als Folge dessen auch die Biodiversität auswirkt.
Zielsetzung
Ziel ist es, den Fungizideinsatz zu reduzieren und die Genauigkeit der Risikoprognosen für das Auftreten von Krankheiten zu verbessern.
Vorschläge zur Bewirtschaftung
Unter Einbeziehung von Phänologie, aerobiologischen Daten und Meteorologie wird ein Decision Support System für das Management von Pilzkrankheiten an Kartoffeln und Getreide entwickelt.
Fortschritt
Eine genaue Prognose des Infektionsrisikos durch einen Krankheitserreger in einem Bestand ist für die nachhaltige Nutzung eines landwirtschaftlichen Systems unerlässlich. Sie hilft den Betrieben, Produktionskosten zu sparen, den Fungizideinsatz zu reduzieren, den Kraftstoffverbrauch zu senken, die Boden- und Wasserbelastung zu verringern und die Bodenbiodiversität zu erhöhen.

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