Fallstudie 9

Untersuchung von Gründüngern verschiedener Herkunft für die Anwendung im Weizenanbau

Atlantische Region (Belgien)

Problemstellung
Die konventionelle Landwirtschaft wirkt sich negativ auf die Ertragsfähigkeit des Bodens aus. So werden Nährstoffe aufgebraucht, der Gehalt an organischer Substanz (SOM) im Boden nimmt ab und die Bodenstruktur verschlechtert sich. Vor diesem Hintergrund ist ein hoher Eintrag an Düngemitteln erforderlich.
Aktueller Sachstand
In der ökologischen Landwirtschaft wird vorwiegend kompostierter oder unkompostierter Gründünger eingesetzt, um den C-Gehalt zu erhöhen und die Bodenstruktur zu verbessern. Vergorene organische Abfälle haben jedoch einige zusätzliche Vorteile. So weisen sie eine höhere mikrobielle Vielfalt und Aktivität auf, die dazu beiträgt, natürliche Antibiotika, essentielle Vitamine und Pflanzenwachstumshormone zu produzieren. Dadurch weist der Boden eine höhere Qualität auf und wird widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.
Zielsetzung
Ziel ist es, die Wirksamkeit organischer Dünger verschiedener Herkunft hinsichtlich der Erhöhung des SOM Gehaltes, der Verbesserung der Bodenstruktur und der Förderung von Pflanzengesundheit und -entwicklung zu untersuchen und zu vergleichen. Vor allem lokal produzierter Kompost und vergorene organische Abfälle sollen eingesetzt werden.
Vorschläge zur Bewirtschaftung
Unterschiedliche Gründünger verschiedener Herkunft oder Kombinationen aus diesen werden in Parzellen eines ökologisch bewirtschafteten Feldversuches angewendet. Dabei werden bevorzugt Kompost und vergorene organische Abfälle, die in dem Betrieb anfallen oder vor Ort produziert wurden, eingesetzt.
Fortschritt
Es soll belegt werden, dass Gründünger verschiedener Herkunft eine hervorragende Alternative für die konventionelle Art der externen Nährstoffzufuhr darstellen. Darüber hinaus soll das Potenzial vergorener organischer Abfälle zur Verbesserung der Bodenstruktur und der Pflanzengesundheit sowie zur Erhöhung des SOM-Gehaltes untersucht und aufgezeigt werden.

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