Fallstudie 1

Nutzung der Bodenbiodiversität zur Reduzierung des Auftretens von bodenbürtigen Krankheiten/Schädlingen und zur Erhöhung der Nährstoffverfügbarkeit von Kartoffeln, die in Mehrfachkulturen (multiple cropping) und Fruchtfolgen angebaut werden.

Mediterrane Region (Spanien)

Problemstellung
Der Gemüseanbau in dieser Region ist vor allem durch eine geringe Nährstoffverfügbarkeit aufgrund eines pH-Werts > 8, die Notwendigkeit der kontinuierlichen Zugabe von externen Inputs, den übermäßigen Wasserverbrauch und das Auftreten von Zystennematoden gefährdet. Dies führt zu hohen Produktionskosten.

Aktueller Sachstand
Der Kartoffel- und Gemüseanbau in dieser Region erfordert einen hohen Aufwand an externen Inputs, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern (Mineraldünger und Gülle), das Auftreten von Krankheiten/Schädlingen zu reduzieren (Pflanzenschutzmittel) und die Erträge zu erhöhen (Bewässerung). Mehrfachanbau (multiple cropping) und Fruchtfolgen sind üblich, aber nicht auf die Förderung der Bodenorganismen abgestimmt.

Vorschläge zur Bewirtschaftung
Ziel ist es, die Nährstoffverfügbarkeit und die Wasserspeicherkapazität des Bodens zu erhöhen und das Auftreten von bodenbürtigen Krankheiten/Schädlingen zu reduzieren, um die Produktionskosten zu senken.

Proposed management practices
Mehrfachanbau und Fruchtfolgen werden optimiert, eine integrierte Schädlingsbekämpfung wird umgesetzt und nährstofflösende biologische Wirkstoffe (pflanzenwachstumsfördernde Bakterien (PGPB)) werden angewendet, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, die Biodiversität zu fördern und das Auftreten von bodenbürtigen Krankheiten/Schädlingen zu reduzieren.

Fortschritt
Es erfolgt die Identifikation geeigneter Fruchtfolgen und Mehrfachkulturen für das Management der Bodenbiodiversität. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von PGPBs, deren Effizienz zur Ertragssteigerung bereits nachgewiesen wurde, auf die Bodenbiodiversität, die heimischen mikrobiellen Gemeinschaften und deren zeitliche Entwicklung untersucht. Bestimmte Pflanzenkombinationen und die Zugabe von organischer Substanz können möglicherweise die vorhandene Bodenbiodiversität erhöhen, ohne dass eine Bioaugmentation erforderlich ist.

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