Fallstudie 10b

Biologische Bekämpfung bodenbürtiger phytopathogener Pilze durch fungivore Bodenfaunagemeinschaften in ökologischen Kartoffelanbausystemen.

Kontinentale Region (Deutschland)

Problemstellung
In der kontinentalen Region steigt das Risiko eines Befalls durch bodenbürtige Pilzkrankheiten wie Fusarium spp. und Alternaria spp., insbesondere in feuchten Böden. Dies bedroht sowohl die Menge als auch die Qualität von Hackfrüchten (hier: Kartoffeln). Die daraus resultierende verstärkte Nutzung externer Betriebsmittel durch Landwirte verringert langfristig die Widerstandsfähigkeit des Agrarökosystems und führt zu einem Verlust der Bodenbiodiversität.
                                                                                                                                                                       Aktueller Sachstand
In der kontinentalen Region stellt der zunehmende Befallsdruck durch bodenbürtige phytopathogene Pilze eine wachsende Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Dies führt selbst im ökologischen Landbau zu einem verstärkten Einsatz externer Betriebsmittel, was die Widerstandsfähigkeit von Agrarökosystemen beeinträchtigt. Ökologische Landwirte setzen zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten vor allem kupferhaltige Kontaktfungizide in niedriger Dosierung sowie eine intensive Bodenbearbeitung ein, was die funktionelle Bodenbiodiversität reduziert. Empfohlen wird eine Anbaupause von fünf Jahren für Kartoffeln in der Fruchtfolge, die jedoch aus wirtschaftlichen Gründen oft auf drei Jahre verkürzt wird. Kurzfristig profitieren Landwirte von höheren Kartoffelpreisen, während langfristig die Bodenqualität gefährdet ist.

Zielsetzung
Das Ziel dieser Fallstudie ist (i) die Bewertung des biokontrollierenden Potenzials von fungivoren Bodenfaunagemeinschaften und (ii) die Förderung dieser Gemeinschaften in Kartoffelanbausystemen.

Vorschläge zur Bewirtschaftung
Das Potenzial von Streifenuntersaat (Untersaat nur in den Furchen) und flächendeckender Untersaat (Untersaat auf Dämmen und in Furchen) zur Förderung fungivorer Bodenfaunagemeinschaften und zur Erhöhung ihres biokontrollierenden Potenzials gegenüber Fusarium und Alternaria sowie deren Mykotoxinen im ökologischen Kartoffelanbau wird untersucht.

Fortschritt
Untersaaten im ökologischen Kartoffelanbau stärken die intrinsischen Selbstregulierungsprozesse des Bodens. Eine synergetische Wechselwirkung zwischen dem Management der Landwirte (Top-down-Kontrolle) und den Dienstleistungen der Bodenfauna (Bottom-up-Kontrolle) bei der Bekämpfung von pilzlichen Pflanzenschädlingen (i) schützt den Boden, (ii) erhöht die Widerstandsfähigkeit des Ackerlandes, (iii) senkt die Bewirtschaftungskosten und (iv) macht Hackfrüchte wirtschaftlich wettbewerbsfähiger, indem sie die Produktqualität verbessern und Ertragseinbußen vermeiden.

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