Fallstudie 3

Einsatz von Anbaudiversifizierung und Fangpflanzen im Kartoffelanbau zur Reduzierung des Auftretens von Zystennematoden, Verringerung des Einsatzes von Nematiziden, Steigerung der Ernteerträge und Erhöhung der Bodenbiodiversität

Lusitanische Region (Spanien)

Problemstellung
Der Kartoffelanbau in dieser Region ist vor allem durch das häufige Auftreten von Zystennematoden, die zu erheblichen Ertragseinbußen führen, bedroht. Um die Kulturpflanzen zu erhalten und die Ernteerträge zu gewährleisten erfolgt ein hoher Einsatz an Nematiziden, der erhebliche Kosten verursacht, zur Belastung des Bodens und der umliegenden Gewässer beiträgt und sich negativ auf die Bodenbiodiversität auswirkt.
Aktueller Sachstand
Der Kartoffelanbau in dieser Region ist charakterisiert durch den hohen Einsatz an Nematiziden und das Fehlen von angepassten Fruchtfolgen. Auch die Nutzung von Fangpflanzen (Solanum sisymbriifolium) zur Schädlingsbekämpfung ist nicht etabliert und geht mit vielen Komplikationen, insbesondere hinsichtlich der Schaffung von geeigneten Bedingungen für deren Keimung, einher.
Zielsetzung
Ziel ist es, das Auftreten von Zystennematoden im Kartoffelanbau zu reduzieren, den Einsatz von Nematiziden zu verringern und die Ernteerträge sowie die Bodenbiodiversität zu erhöhen.
Vorschläge zur Bewirtschaftung
Es werden geeignete Fruchtfolgen eingeführt, um die Bodenbiodiversität zu erhöhen. In Kombination mit einem angepassten Fangpflanzenmanagement soll das Auftreten von Zystennematoden in der Kartoffelproduktion reduziert werden.
Fortschritt
Durch angepasste Fruchtfolgen und ein geeignetes Fangpflanzenmanagement wird die Pflanzenvielfalt erhöht und der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln verringert, was sich positiv auf die Bodenbiodiversität auswirkt. Das Auftreten von Zystennematoden wird ohne den Einsatz von Nematiziden reduziert, was die Betriebskosten senkt und die Ernteerträge erhöht. Die negativen Auswirkungen von Nematiziden auf die Bodenbiodiversität sowie die Boden- und Wasserqualität werden vermieden. Darüber hinaus tragen die Einbindung von Leguminosen in die Fruchtfolge sowie das Einarbeiten der Fangpflanzen in den Boden dazu bei, die N-Düngung zu reduzieren und die C-Speicherung im Boden zu verbessern.

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